Das Projekt „RESOLVE” (Residual disease assessment in hematologic malignancies to improve patient-relevant outcomes across Europe) wird von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Kooperation mit 21 Einrichtungen aus acht europäischen Ländern durchgeführt und startete am 1. April 2024. Ziel ist es, einen „Goldstandard“ in der Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) und der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) zu etablieren.
AML und CLL gehören zu den häufigsten Blutkrebsformen im Erwachsenenalter. Je nach Krankheitsstadium erhalten die Betroffenen eine Chemotherapie, eine Immuntherapie oder eine Stammzelltransplantation. Ob die Leukämie sehr gut auf die Therapie anspricht, lässt sich schon früh im Behandlungsverlauf mit Hilfe der sogenannten messbaren Resterkrankung (Measurable residual disease, MRD) bestimmen. Sie liegt vor, wenn sehr empfindliche Messverfahren wie die Durchflusszytometrie im Körper noch Leukämiezellen nachweisen, die mit dem Lichtmikroskop nicht erfasst werden können. Obwohl eine MRD einen hohen Vorhersagewert für die weitere Behandlung hat, ist sie noch nicht ausreichend wissenschaftlich überprüft worden, um als verbindlicher Richtwert für eine individuelle Therapieempfehlung zu dienen. Dies soll nun der Forschungsverbund RESOLVE in Zusammenarbeit mit bestehenden Expert*innennetzwerke und Partnerschaften mit Patient*innenbeteiligung klären. Der German Biobank Node (GBN) ist beratend in das Projekt eingebunden und bringt seine Erfahrungen in der Entwicklung einer IT-Plattform ein.
RESOLVE ist Teil der Förderlinie „EU Mission on Cancer”, hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ein Fördervolumen von acht Millionen Euro. GBN erhält davon 50.000 Euro.