Vertreter*innen der German Biobank Alliance (GBA) und des German Biobank Node (GBN) 2021 in Erfurt.

Fünf Jahre German Biobank Alliance (GBA)

Über 1,5 Millionen ausgegebene humane Bioproben wie Blut oder Gewebe für Forschungsprojekte, aus denen rund 2.600 wissenschaftliche Publikationen hervorgingen – die German Biobank Alliance (GBA) feiert 2022 ihr fünfjähriges Bestehen. Unter der Leitung des German Biobank Node (GBN) und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startete sie am 1. Mai 2017 für ein Biobanking der nächsten Generation mit zunächst elf akademischen Biobank-Standorten sowie zwei IT-Entwicklungszentren. „Fünf Jahre später ist die Allianz auf insgesamt 33 Biobank-Standorte angewachsen“, sagt GBN-Leiter Prof. Dr. Michael Hummel. „Damit schließt die GBA bereits rund 85 Prozent aller medizinischen Fakultäten in Deutschland ein. Und 2022 wird sie erneut erweitert – der diesjährige Auswahlprozess läuft.“ 

Success Stories 

Wofür werden die Bioproben und Daten verwendet? GBN veröffentlicht regelmäßig Erfolgsgeschichten, die Ergebnisse von in Kooperation mit GBA-Biobanken durchgeführten Forschungsprojekten vorstellen. Wie stark die Corona-Pandemie GBN und die GBA-Biobanken beschäftigt hat, zeigt sich nicht zuletzt in der großen Zahl der präsentierten Projekte zu COVID-19. So stellte die zentralisierte Biomaterialbank der RWTH Aachen (RWTH cBMB) Proben und Daten für ein Projekt zur Verfügung, das Biomarker identifizierte, um die Schwere einer COVID-19-Erkrankung frühzeitig festzustellen. Eine wegweisende Studie, die in Zusammenarbeit mit der Zentralen Biobank Charité/BIH (ZeBanC) durchgeführt wurde, konnte zeigen, wie die Immunantwort bei schweren Krankheitsverläufen von COVID-19 in einer Dauerschleife aus Aktivierung und Hemmung gefangen ist. Doch auch abseits von COVID-19 gab es spannende Ergebnisse zu berichten – beispielsweise über eine innovative Behandlungsmethode von Glioblastomen mithilfe natürlicher Killerzellen, deren Einsatz von der interdisziplinären Biomaterial- und Datenbank Frankfurt (iBDF) unterstützt wird. 

Biobanken sichtbar machen 

Mit solchen „Success Stories“ gelingt es, den Beitrag und die Relevanz von Biobanken für die biomedizinische Forschung sichtbar zu machen. „Das ist auch eine wichtige Voraussetzung, um Biobanken noch attraktiver für Forscher*innen zu machen und einen Kulturwandel im Teilen von Proben und Daten langfristig zu erreichen“, sagt Dr. Cornelia Specht, GBN-Geschäftsführerin. GBA-Biobanken richten sich mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit an verschiedene Zielgruppen, insbesondere ebenfalls an die Spender*innen von Bioproben. Seit 2021 informieren zahlreiche GBA-Biobanken Patient*innen mit einem von GBN adaptierten Animationsfilm über den Wert von Probenspenden. 

Für einen starken Nachwuchs 

Seit 2021 nimmt die GBA auch Observer-Biobanken – „jüngere“ Einrichtungen, die sich noch im Aufbau befinden – auf, um diese auf eine Partnerschaft vorzubereiten. Ein Meilenstein, der sich in das Engagement sowohl für Nachwuchs-Biobanken als auch für Biobanker*innen nahtlos einfügt. Neben den seit 2017 entwickelten Fortbildungsangeboten für Biobank-Mitarbeiter*innen, die eLearning-Angebote sowie praktische On-site-Trainings umfassen, wird die GBA voraussichtlich in diesem Jahr ein „Starter Kit“ veröffentlichen – eine Informationssammlung, die neu gegründeten Biobanken den Start erheblich erleichtern wird. 

Hoher Qualitätsanspruch 

„Volle“ Partner-Biobanken der GBA nehmen an den Allianz-übergreifenden Ringversuchen mit Gewebeproben sowie mit flüssigen Proben teil und werden durch regelmäßig durchgeführte interne Audits auf Akkreditierungen nach der 2018 veröffentlichten Biobanken-Norm DIN EN ISO 20387 vorbereitet. „Bioproben aus GBA-Biobanken entsprechen damit strengsten Anforderungen und eignen sich insbesondere für standortübergreifende Probenkollektive“, sagt Prof. Dr. Thomas Illig, Stellvertreter von Michael Hummel und Leiter der Hannover Unified Biobank (HUB). „Diese Proben und die dazugehörigen Daten bilden die Grundlage für reproduzierbare Forschungsergebnisse.“ 

IT-Infrastruktur als Katalysator für die Forschung 

Durch Anschluss der GBA-Biobanken an eine übergreifende IT-Infrastruktur stehen die qualitativ hochwertigen Proben mit ihren zugehörigen Daten über das Online-Suchtool „Sample Locator“ zur Verfügung. Im Sample Locator können Wissenschaftler*innen die GBA-Biobanken nach passenden Proben durchsuchen und bei Biobanken anfragen. 

Biobanking als Forschungsinfrastruktur 

„Wir gratulieren allen GBA-Biobanken sowie den IT-Expert*innen zum Erreichten und danken den Beteiligten für Ihre Beiträge, den stets offenen Austausch und das vertrauensvolle Miteinander“, sagt Michael Hummel. „Für die nächsten fünf Jahre und darüber hinaus haben wir uns viele weitere Ziele vorgenommen, um Biobanking als Forschungsinfrastruktur in Deutschland und Europa noch stärker zu verankern. Ich freue mich, daran weiterhin gemeinsam mit allen Mitstreiter*innen zu arbeiten!“ 

Weitere Informationen und Links: 

Haben Sie Fragen?

germanbiobanknode@charite.de

Tel. +49. 30. 450 536 347

Fax +49. 30. 450 753 69 38

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