BMBF/NUM: Neues Projekt SAPCRiN zu Long Covid

Jede Corona-Infektion birgt das Risiko langfristiger gesundheitlicher Schäden. Es fehlen jedoch präzise Diagnosekriterien, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Pathophysiologie und Risikofaktoren sowie Behandlungsmöglichkeiten für Long Covid. Mit dem Ziel, prognostische Marker sowie Therapiemöglichkeiten für die Erkrankung zu finden, startet Anfang 2022 das Projekt SAPCRiN (Sample Analysis for Post Covid Research in NAPKON) im Rahmen einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu Long Covid. Finanziert wird das Projekt vom Netzwerk Universitätsmedizin (NUM). Insgesamt erhält SAPCRiN eine Förderung von rund einer Million Euro für die Laufzeit von zwei Jahren.

Nationales Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) als Basis

SAPCRiN fußt auf NAPKON, dem Nationalen Pandemie Kohorten Netz. NAPKON ist ein bereits bestehendes Projekt des NUM und bietet eine ideale Plattform für die Erforschung von Long Covid. Innerhalb von drei unterschiedlichen Covid-19-Patient*innen-Kohorten werden bundesweit nach einheitlichen Standards klinische Daten, Bioproben und Bildgebungsdaten von akut erkrankten bzw. genesenen Covid-19-Patient*innen erhoben. Dadurch kann der Krankheitsverlauf von Covid-19 erfasst, der Zusammenhang mit Komorbiditäten und weiteren gesundheitlichen Parametern sowie die Spätfolgen untersucht werden. Bislang hat NAPKON mehr als 3500 Patient*innen rekrutiert und longitudinal verfolgt. Bei jeder Visite werden an allen teilnehmenden Universitätsklinika standardisiert Bioproben gewonnen, die die Basis für die geplante systematische molekulare Charakterisierung bilden.

Signalwirkung für das Biobanking

„Dass das Projekt SAPCRiN von NAPKON profitieren kann, ist ein bedeutender Vorteil für die Long Covid-Forschung. SAPCRiN umfasst RNA- und DNA-Isolationen sowie molekulare Analysen zu einer der bestimmenden Erkrankungen unserer Zeit,“ sagt Projekt-Koordinator Prof. Dr. Thomas Illig, einer der fünf Principal Investigators des NAPKON, Leiter des Partner-Standortes der German Biobank Alliance (GBA) in Hannover sowie stellvertretender Sprecher der GBA. „Das ist gleichzeitig ein großer Erfolg für das Biobanking in Deutschland.“

Molekulare Veränderungen und regulatorische Gene

Unter den insgesamt sieben beteiligten Institutionen ist das Helmholtz Zentrum München mit der Joint Biobank Munich (JBM), ebenfalls Partner-Biobank der GBA. Dr. Gabriele Anton, stellvertretende Koordinatorin der JBM, erläutert: „Im SAPCRiN-Projekt charakterisieren wir die molekularen Veränderungen, die während der Covid-19-Infektion und des Heilungsprozesses auftreten, und untersuchen, ob diese Veränderungen mit der Entwicklung von Long Covid zusammenhängen. Anhand longitudinaler Multi-OMICS-Daten sowie der Gesundheitsdaten von NAPKON-Patientinnen und -Patienten identifizieren wir zudem regulatorische Gene und damit verbundene molekulare Pfade, die bei Long Covid eine Rolle spielen.“

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