Das German Biobank Network (GBN) stellt erstmals einen Leistungskatalog und ein Kalkulationstool bereit, mit denen Biobanken ihre Leistungen für Forschungsprojekte systematisch planen und die entsprechenden Kosten in Drittmittelanträgen abbilden können. Diese wurden von der GBN-Arbeitsgruppe „Finanzierung“ im Laufe eines mehrstufigen Prozesses in den vergangenen Jahren entwickelt und evaluiert. Damit erhalten Biobanken eine einheitliche Grundlage, um ihre Kosten transparent und förderfähig darzustellen.
Hintergrund
Biobankleistungen wie die qualitätsgesicherte Verarbeitung, Lagerung und Bereitstellung von Proben sowie das zugehörende Datenmanagement sind für viele Forschungsprojekte unverzichtbar. In Drittmittelanträgen werden die Kosten dafür jedoch häufig zu niedrig angesetzt, oft mit der Begründung, die übergeordneten Einrichtungen würden diese ohnehin tragen. Für Biobanken bedeutet dies einen hohen Arbeitsaufwand bei unsicherer Finanzierung.
„Der Leistungskatalog und das Kalkulationstool bieten Biobanken eine einheitliche Grundlage, um ihre Leistungen sichtbar zu machen und für alle Beteiligten nachvollziehbar zu kalkulieren“, sagt Dr. Romy Kirsten, Leiterin der AG Finanzierung im GBN sowie der Integrierten Biobank Mannheim (IBM). „So können Biobankkosten von Fördergebern angemessen berücksichtigt werden.“
So funktionieren Katalog und Tool
Der Leistungskatalog und das Kalkulationstool richten sich an Biobanken und Forschende, die Drittmittelprojekte planen. Der modular aufgebaute Leistungskatalog beschreibt alle relevanten Leistungen und legt gleichzeitig Obergrenzen für die einzelnen Posten fest. Ergänzt wird dies durch ein Kalkulationstool, das die Berechnung der Leistungen vereinfacht. Auch Förderorganisationen und Gutachter:innen profitieren, indem sie Biobankkosten realistischer bewerten und angemessen in Förderentscheidungen einbeziehen können.
„Die Entwicklung war echte Teamarbeit“, hebt Romy Kirsten hervor. „Unsere Arbeitsgruppe hat die Grundlagen erarbeitet und die Community hat mit Modellberechnungen und Tests dafür gesorgt, dass Leistungskatalog und Tool praxistauglich und realitätsnah sind.“
„Unser Leistungskatalog und Kalkulationstool helfen dabei, die Beiträge von Biobanken in Drittmittelprojekten von Anfang an mitzudenken“, betont Dr. Cornelia Specht, Geschäftsführerin des GBN. „Damit leistet das GBN einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Rolle akademischer Biobanken und ihrer nachhaltigen Finanzierung.“
Zugang
Das Kalkulationstool steht für Mitglieder von GBN-Biobanken auf der internen Plattform „Confluence“ zur Verfügung.
Weitere Informationen und Links:
