Forschen mit Bioproben und Patient*innendaten

Das im Mai 2021 gestartete Projekt ABIDE_MI („Aligning Biobanking and DIC Efficiently“) verknüpft zentrale Forschungsinfrastrukturen an den universitätsmedizinischen Standorten in Deutschland. Mit dem Vorhaben sollen Bioproben und Patient*innendaten aus der Routineversorgung gemeinsam für die Forschung nutzbar gemacht werden. Dazu verbindet ABIDE_MI Biobanken und Datenintegrationszentren (DIZ) auf technischer und regulatorischer Ebene. Beteiligt sind der German Biobank Node (GBN), 24 Standorte der Universitätsmedizin bundesweit sowie die Koordinationsstelle der Medizininformatik-Initiative (MII). ABIDE_MI wird bis Oktober 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund fünf Millionen Euro gefördert.

Zusammenführen in nachhaltiger Gesundheits-IT-Infrastruktur

„Unser Ziel ist, dass Informationen und Daten der Bioproben mit weiteren Daten aus der Patientenversorgung verknüpft werden können, um die Forschung zu unterstützen. Das Projekt ABIDE_MI befasst sich daher mit der Anbindung der Biobank eines Universitätsklinikums an das jeweilige DIZ“, erklärt Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch, Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, Projektleiter von ABIDE_MI. „Die Kooperation der beiden Infrastrukturen ist sinnvoll, um in den Universitätskliniken eine nachhaltige Dateninfrastruktur zu schaffen und zwischen den DIZ- und den Biobank-Aktivitäten Synergien zu erzeugen“, so Prokosch weiter. „Wir verfolgen mit ABIDE_MI einen interdisziplinären Ansatz, bei dem die Errungenschaften und Erfahrungen der MII und der Biobanken der German Biobank Alliance in einer nachhaltigen Gesundheits-IT-Infrastruktur zusammengeführt werden“, ergänzt Prof. Dr. Michael Hummel, Leiter des GBN und ebenfalls Projektleiter von ABIDE_MI.

Zentrales Abfrage- und Analyseportal für Daten und Bioproben in Deutschland

Das Projekt ABIDE_MI will auch das Verfahren zur Beantragung von Forschungsprojekten erleichtern. So sollen Forscher*innen zukünftig nur noch einen Antrag für Bioproben und Daten stellen müssen. Dafür richtet die Koordinationsstelle der MII derzeit ein zentrales Online-Portal ein, das sogenannte Deutsche Forschungsdatenportal für Gesundheit, welches in 2022 in Betrieb gehen soll. Forscher*innen können dort Anträge für Projekte einreichen und Daten und Bioproben für medizinische Forschungszwecke über eine zentrale Stelle beantragen. Außerdem können sie über das Portal Machbarkeitsuntersuchungen durchführen, um herauszufinden, welche Daten an den universitätsmedizinischen Standorten der MII für die Forschung zur Verfügung stehen. Über die Forschungsanträge entscheiden jeweils lokale Fachgremien an den beteiligten Standorten, sogenannte Use and Access Committees (UAC). Ihre Entscheidung wird elektronisch an das zentrale Portal und die antragstellenden Forscher*innen übermittelt. Das Portal richtet sich gleichfalls an Patient*innen – Interessierte können sich über das Portal jederzeit über beantragte und laufende Forschungsvorhaben informieren, die im Rahmen der MII durchgeführt werden.

Weitere Informationen und Links:

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Tel. +49. 30. 450 536 347


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