Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Alexander Hörbst mit den Vertretern der vier Konsortien, die für eine Förderung vorgesehen sind. v.l.: Alexander Hörbst (Vorsitzender des Gutachterkreises), Klaus A. Kuhn (DIFUTURE), Markus Löffler (SMITH), Roland Eils (HiGHmed), Johanna Wanka, Hans-Ulrich Prokosch © BMBF/Hans-Joachim Rickel

BMBF fördert vier Konsortien in der Medizininformatik-Initiative mit über 120 Mio €

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt mit seiner Medizininformatik-Initiative die Weichen für eine wirkungsvolle digitale Medizin, die beim Patienten ankommt. Ziel ist es, die wachsenden Datenschätze – von Röntgenbildern bis hin zu Erbgut-Analysen – in einer nationalen Infrastruktur zu verknüpfen, um daraus neues Wissen für eine bessere Gesundheitsforschung und Versorgung zu gewinnen.

Beraten von einem international hochkarätig besetzten Expertenkreis hat das BMBF jetzt entschieden, vier Konsortien, bestehend aus 17 Universitätskliniken und rund 40 weiteren Partnern, in die vierjährige Aufbau- und Vernetzungsphase der Medizininformatik-Initiative aufzunehmen. Hierfür stellt das BMBF rund 120 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren zur Verfügung.

Ab Januar 2018 werden diese Konsortien Datenintegrationszentren aufbauen. Über diese können sie sich vernetzen und Daten austauschen. Datenschutz und Datensicherheit haben dabei höchste Priorität. Die Einhaltung der in Deutschland sehr strengen datenschutzrechtlichen Standards und Rahmenbedingungen ist unabdingbare Voraussetzung für eine Förderung. In verschiedenen medizinischen Anwendungen – von der personalisierten Krebstherapie über die Behandlung von Multiple Sklerose bis hin zur Intensivmedizin – werden die Konsortien den Mehrwert dieser digital vernetzten Medizin für die Patientinnen und Patienten demonstrieren.

"Unsere Vision ist, dass jede Ärztin und jeder Arzt, egal ob in Kliniken, Haus- oder Facharztpraxen, alle verfügbaren Erfahrungswerte und Forschungsergebnisse auf Knopfdruck abrufen und in seine Therapieentscheidungen einbeziehen kann. Dadurch werden die Patientinnen und Patienten zukünftig noch besser beraten und therapiert", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Im digitalen Zeitalter sind Ärzte und Forscher weltweit vernetzt. Sie generieren tagtäglich neue Daten und Informationen. Doch bisher gleicht die digitale Medizin einem Internet ohne Suchmaschinen: Eine gewaltige Menge an Informationen, die sich kaum erschließen oder nutzen lässt.

Die Etablierung eines digital vernetzten Gesundheitssystems ist eine nationale und gemeinschaftliche Aufgabe. Deshalb sollen sich auch die übrigen Universitätskliniken und Standorte aus der Konzeptphase weiter an der Initiative beteiligen können. Hierfür wird das BMBF zusätzlich bis zu 30 Millionen Euro investieren. "Um den nationalen Charakter und die Durchschlagskraft dieser zukunftsweisenden Maßnahme zu stärken, haben wir die Fördersumme von 100 Millionen Euro auf über 150 Millionen Euro erhöht", sagte Wanka.

Vorausgegangen war eine neunmonatige Konzeptphase der Initiative: 28 der 33 deutschen Universitätskliniken und viele weitere Partner haben sich daran beteiligt. Als Konsortien planten sie gemeinsam den Aufbau einer nationalen, vernetzten Infrastruktur für die Nutzung digitaler Gesundheitsdaten und etablierten über ein Dialogforum den Austausch mit wichtigen Akteuren des Gesundheitswesens, mit Patientenvertretern und Datenschützern, mit Industrie und Krankenkassen.

BU: Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Alexander Hörbst mit den Vertretern der vier Konsortien, die für eine Förderung vorgesehen sind. v.l.: Alexander Hörbst (Vorsitzender des Gutachterkreises), Klaus A. Kuhn (DIFUTURE), Markus Löffler (SMITH), Roland Eils (HiGHmed), Johanna Wanka, Hans-Ulrich Prokosch © BMBF/Hans-Joachim Rickel

Weitere Informationen:

www.bmbf.de/de/medizininformatik-3342.html

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