Qualitätsmanagement

Die Qualität von Bioproben ist für den Erfolg biomedizinischer Forschung entscheidend.

Das umfassende Qualitätsprogramm des German Biobank Node (GBN) unterstützt Biobanken auf dem Weg zur Akkreditierung nach der Biobanking-Norm DIN EN ISO 20387 

Qualitätssicherung

In Zusammenarbeit mit der BioMaterialBank Heidelberg (BMBH), der Integrierten Biobank Jena (IBBJ) und der BioBank Dresden (BBD) führt GBN Ringversuche mit Partner-Biobanken der German Biobank Alliance (GBA) regelmäßig durch. Dabei werden sowohl Gewebe als auch flüssige Bioproben analysiert. Mit Ringversuchen überprüfen die Biobanken die Probenqualität und damit ihre Prozessabläufe – vom Probeneingang über die Lagerung bis hin zur Derivaterstellung und –messung.

Ringversuche

mit verschiedenen Probenarten

Schritt 1: Vorbereitung und Versand

Die Organisator*innen versenden Bioproben an alle teilnehmenden
Biobanken der German Biobank Alliance (GBA).

Schritt 2: Verarbeitung

Die Biobanken verarbeiten die Proben anhand ihrer Verfahrensanweisungen und entsprechend den Vorgaben im Ringversuch.

Schritt 3: Verpackung und Rückversand

Anschließend schicken sie die Proben – wie vorgegeben – wieder zurück.

Schritt 4: Auswertung

Die Organisator*innen überprüfen die Proben und werten die dazugehörigen Daten aus.

Schritt 5: Feedback

Sie besprechen die Ergebnisse individuell mit den Biobanken und schlagen ihnen Verbesserungen vor.

Die Ergebnisse der Ringversuche erlauben einen netzwerkübergreifenden Lernprozess: Die Methodenkompetenz auf lokaler Ebene wird gestärkt und gleichzeitig eine Optimierung der Prozesse erreicht. 

Gewebe-Ringversuche

Um den Einfluss präanalytischer Prozesse auf die Qualität humaner Gewebeproben zu minimieren oder idealerweise zu eliminieren, etablierte GBN 2017 in enger Zusammenarbeit mit dem Standort Heidelberg Gewebe-Ringversuche für die GBA. Hierfür werden sowohl frische als auch gefrorene Gewebeproben verwendet. Im Fokus stehen die Probenannahme, das Einfrieren des Frischgewebes, die Schnitt- und Färbetechnik und die Extraktion und Analyse von Nukleinsäuren. Ein unabhängiges Referenzlabor verifiziert die gemessenen Parameter.  
  

Die Ringversuche erlauben es, die prozessbezogene Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Biobanken objektiv zu beurteilen, Verbesserungspotenziale aufzudecken und die entsprechenden Prozesse zu harmonisieren. So konnte beispielsweise bereits die RNA-Ausbeute aus Kryogewebe über alle Standorte hinweg erhöht werden. Das Konzept der Gewebe-Ringversuche besteht aus konstanten Modulen zur Qualitätssicherung und einem variablen Modul, das Ergebnisse des vorangegangenen Ringversuchs berücksichtigt.

PBMC-Ringversuch

Mononukleäre Zellen des peripheren Blutes (peripheral blood mononuclear cells, PBMCs) haben durch die Corona-Pandemie auch für Biobanken stark an Relevanz gewonnen. Um die Viabilität und Funktionalität von PBMCs zu beurteilen, organisierte GBN im Jahr 2020 einen Ringversuch für 12 GBA-Biobanken in Zusammenarbeit mit der Integrated Biobank of Luxembourg (IBBL). Den Workflow legte GBN in Kooperation mit der BioBank Dresden (BBD) fest. Die Ergebnisse helfen dabei, Prozesse zu verbessern.  

Biomarker zur Qualitätssicherung

Die Integrierte Biobank Jena (IBBJ) führte ein systematisches Review durch, um vielversprechende Qualitätsindikatoren (QI) auszuwählen, die die Variation der Präanalytik in humanem Blut (Serum, EDTA-Plasma) wiedergeben. Um die ausgewählten QI zu verifizieren, untersuchte die IBBJ die Auswirkungen kritischer präanalytischer Parameter, wie die Zeit bis zur Zentrifugation (TTC) oder die Zeit bis zum Einfrieren (TTF) der Bioproben, in einem multizentrischen Pilotringversuch. Um die Probenqualität in bestehenden und neuen Probensammlungen beurteilen zu können, wurde anhand dieser Ergebnisse ein geeignetes QI-Panel zusammengestellt, das nun validiert und innerhalb von Ringversuchen angewendet wird. 

Im Jahr 2021 fand der erste Ringversuch mit diesem QI-Panel zur Einschätzung der Probenqualität statt. 

Weitere Informationen und Links:

Haben Sie Fragen?

germanbiobanknode@charite.de

Tel. +49. 30. 450 536 347


Fax +49. 30. 450 753 69 38

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